Wo die roten Aras und Tukane zu Hause sind, wo türkisfarbenes Wasser in die Tiefe stürzt und Maya-Ruinen im Regenwald schlummern, da beginnt Chiapas. Der südlichste Bundesstaat Mexikos, den an vielen Stellen nur ein Fluss von Guatemala trennt. Chiapas bedeutet Abenteuer, Geschichte und ganz viel Natur.
Wir waren für insgesamt sieben Tage in Chiapas und haben uns für eine Rundreise ab San Cristóbal de las Casas mit Explora entschieden, einer Agentur, die größten Wert auf Nachhaltigkeit und ein umfassendes Programm legt. Zuerst ging es für uns vom Flughafen direkt in den Cañón del Sumidero und dann weiter nach San Cristóbal – einer wunderschönen Stadt und zugleich Start und Endpunkt unserer viertägigen Rundreise. Deren einzelne Stationen deckten sich tatsächlich exakt mit denen, die ich vorab auf dem Radar hatte: Das waren die Wasserfälle El Chiflón, Misol-Ha und Agua Azul. die Lagunas de Montebello, der Regenwald der Selva Lacandona sowie die Maya-Städte Bonampak, Yaxchilán und Palenque.
Ankommen und rumkommen
Auto fahren in Chiapas ist anders als in Mexiko-Stadt, aber mindestens genauso aufregend. Die Überholmanöver wirken wie aus einem Actionfilm, obwohl der Tacho nur 50 km/h zeigt. Manchmal hängt das damit zusammen, dass in unangenehmer Nähe schon ein anderes Auto oder Zweirad entgegenkommt. Manchmal mit den zahllosen Rampen, die Fahrzeuge zu verminderter Geschwindigkeit zwingen wollen. Und ab und zu läuft eine Herde Rinder mitten auf der Straße. Eine gewisse Gelassenheit und ein aufmerksamer Blick helfen – als Beifahrer am besten immer wieder auch aus dem Seitenfenster auf die wunderschöne Landschaft.


Keiner in unserer Gruppe wollte Auto fahren, aber wir wollten genau die Orte kennenlernen, die im Paket enthalten waren und das auf eine umweltfreundliche Art. Entsprechend fiel uns die Entscheidung für eine organisierte Tour umso leichter: Statt jeden Tag lange Tagesausflüge ab San Cristóbal zu unternehmen – was zu den meisten Orten theoretisch möglich ist – schlossen wir uns der Rundreise mit Explora an und fanden hier eine perfekte Kombi zu einem fairen Preis. Unsere Tour-Variante war die Tour de Naturaleza 4 dias en la Selva Lacandona; dazu buchten wir noch für den Vortag den Transfer vom Flughafen mit einem Ausflug in den Cañón del Sumidero.
Tag 1: Vom Flughafen direkt in den Canyon
Mitte Januar kamen wir aus Mexiko-Stadt an und kombinierten unseren Shuttle-Service direkt mit einem Besuch im Cañón del Sumidero, der auf der Strecke zwischen Flughafen und San Cristóbal liegt und den man mit etwas Glück auch aus der Luft schon sehen kann. Davon gibt es leider kein Foto, aber ich war sehr begeistert bei dem Anblick! Noch besser ist es, den Canyon aus der Nähe vom Boot aus zu erkunden. Zeitweise in recht rasantem Tempo aber immer wieder mit beeindruckenden Zwischenstopps: Besonders schön fand ich den „Weihnachtsbaum“, ein Gebilde aus Pflanzen, Fels und Wasser, das an dem Tag eher zurückhaltend die Steilwand herunter plätscherte. Ebenso beeindruckend ist der Stopp an der höchsten der Steilwände. Ungefähr einen Kilometer ragt der Fels hier aus dem Wasser. Ein aufmerksamer Blick gilt während der gesamten Fahrt den Bäumen (Affen!) und den Uferbereichen (Krokodile!). Die Bootsfahrt endet am Staudamm in einer Art großen Lagune. Hier wartet der ein oder andere Pelikan und es können Getränke oder Essen vom Boot aus gekauft werden. Insgesamt zwei bis drei Stunden dauert so ein Besuch im Canyon. Unterwegs wurden wir von einem Team des Nationalparks befragt, wie uns der Besuch gefällt, alle an Bord waren sehr positiv gestimmt, allerdings nicht blind gegenüber dem Müll, der sich leider in Teilen des Canyons sammelt. Bewusstsein und Bemühungen, das Wasser sauberer zu halten gibt es in den letzten Jahren verstärkt. Wichtig ist, speziell auch als Tourist darauf zu achten, nichts zu verlieren oder gar wegzuwerfen. Am besten alles möglichst am Körper, in der Hand oder Tasche behalten, denn die Fahrtgeschwindigkeit in den kleinen Booten ist nicht ohne. Eine andere, bestimmt nicht weniger spektakuläre Art, den Canyon zu sehen, ist übrigens von oben von den verschiedenen Aussichtspunkten, die man mit dem Auto erreichen kann. Für uns endete der Tag allerdings mit der Ankunft im Hotel und einer ersten Erkundungstour durch San Cristóbal de las Casas und seine genialen Märkte. Inmitten von Kunsthandwerk und Taschen oder auf den Straßen der sympathischen Stadt – San Cristóbal ist eine echte Explosion des Malkastens!





Tag 2: Der Sonne folgen
Es geht früh los am ersten Tag der Rundreise und – zugegeben – eigentlich an allen Tagen. Kurz vor Sonnenaufgang verlassen wir San Cristóbal de las Casas und steuern unseren ersten Stopp an: den Wasserfall El Chiflón, der 70 Meter in die Tiefe stürzt und verschiedene Becken geformt hat, in denen man schwimmen kann. Alternativ kann man bis ganz nach oben laufen und die Wasserfälle nochmal aus einer anderen Perspektive betrachten. So sportlich startet diesmal nur der Freund meiner Schwester in den Tag und zeigt uns danach die schönen Bilder. Der Rest der Gruppe entscheidet sich für Schwimmen, Schmetterlinge beobachten und den Blick von unten auf uns wirken lassen. Das Türkis ist wirklich etwas besonderes und die Abkühlung tut gut.
Um möglichst wenig Plastik zu benutzen, verteilen die Guides von Explora übrigens am Anfang der Reise Aluminiumflaschen, die wir nach unserem Stopp am Wasserfall und regelmäßig unterwegs aus großen Wassercontainern im Kofferraum befüllen. Eine super Initiative, da in Mexiko bisher kein Flaschenpfand existiert und das mitten in Chiapas ohnehin schwer umzusetzen wäre. Entsprechend muss man sich auf die ein oder anderen Müllberge einstellen – an Dorfrändern, in Serpentinen oder auch mal mitten im Wald. Unser Guide erklärt, dass alle Gegenstände so lange benutzt werden, wie es geht und möglichst ausgeschöpft werden. Einiges bleibt aber eben doch übrig am Ende und dafür gibt es im Moment noch nicht ausreichend Lösungen. Umso wichtiger sind Initiativen, wie die Trinkflaschen im Kleinen oder die Aufräumaktionen, wie sie im Canyon stattfinden, um die spektakuläre Natur zu erhalten.


Spektakulär ist auch unser nächster Stopp: die Lagunen von Montebello. Hatte ich diese Region vorab noch mit den Worten „Sieht fast aus wie Österreich“ betitelt und auf unserer Must-see-Liste in Klammern gesetzt, muss ich bei der Ankunft direkt feststellen: Schande über mich! Montebello ist wirklich sehenswert, Österreich natürlich ebenso und doch sind beide nicht zu verwechseln. Wir stoppen an insgesamt drei der Seen und zwei Aussichtspunkten, blicken über eine der Lagunen hinweg zum ersten Mal bis nach Guatemala, bewundern die vielfältige Vegetation und beobachten die langen Holzboote, die man hier ausleihen kann. Vielleicht eine Aktivität bei einer künftigen Gelegenheit. Wer sich hier länger aufhält, kann mehr Lagunen kennenlernen, Boot fahren und campen.
Wir verbringen die Nacht nicht im Zelt aber dennoch ungewohnt romantisch-rudimentär im wirklich hübschen Campamento Río Ixcan ohne Strom. Beim Ankommen ist es bereits dunkel, Kerzen beleuchten die Zimmer und den Weg zur Veranda auf der ein langer Tisch mit unserem Abendessen steht. Die Geräusche des Flusses und der Tiere begleiten uns durch die Nacht und den Morgen, wobei die Rufe der Brüllaffen wohl am gewöhnungsbedürftigsten und zugleich beeindruckendsten sind. Auf eine (kalte) Dusche verzichtet der eine oder die andere, Abendessen und Zähneputzen bei Kerzenschein haben aber durchaus einen eigenen Charme.

Tag 3: Birdwatching und Bonampak
Am nächsten Morgen sehen wir zum ersten Mal den Fluss und die Veranda während des Frühstücks bei Tageslicht. Mit einem der kleinen Boote geht es anschließend bei bedecktem Himmel auf den Fluss. Beim Birdwatching auf dem Rio Lacantún wie andernorts spielt Glück eine erhebliche Rolle, aber zumindest aus der Distanz können wir einige rote Aras und zwei Tukane sowie mehrere Affen sehen. Nach der Fauna rückt die Flora in den Fokus. Die Pflanzen und Bäume sind nicht minder interessant. Auf einer kurzen Wanderung durch den Wald, sehen und probieren wir die ein oder andere Pflanze. Highlight sind die gigantischen Ceibas. Diese Bäume werden bis zu 75 m hoch und erreichen enorme Durchmesser. Nach der kleinen Expedition geht es mit dem Boot zurück zu unserer Unterkunft, alles Gepäck wandert ins Auto und dann steht eine längere Autofahrt an. Chiapas ohne lange Autofahrten gibt es quasi nicht. Diesmal sind es gut 3,5 Stunden, auf denen es abwechslungsreiche Landschaft, kleine Dörfer und das ein oder andere spannende Überholmanöver zu sehen gibt.




Neben den Erklärungen zur Tier- und Pflanzenwelt von Chiapas, erläutert unser Guide Alejandro auch die historischen Fakten rund um die Maya-Städte sehr umfangreich und interessant. Bonampak ist die kleinste der drei Maya-Stätten dieser Rundreise, aber in ihrem Inneren warten die spektakulärsten Wand- und Deckengemälde. Erhalten in all ihrer Farbenpracht sind sie wirklich etwas Besonderes und haben dem Ort seinen Namen gegeben. Bonampak bedeutet „bemalte Wände“. Durch einen glücklichen Zufall blieben die Zugänge zu den Räumen eines Tempels verschlossen und die Wandgemälde so in drei Räumen erhalten. Heute geben sie Einblick in das Leben und die Geschichte der Maya. Auf dem Weg nach oben warten zahlreiche Stufen, die man am besten seitlich erklimmt. Vor Ort erfahren wir viel über die bewegte Geschichte des Ortes und der Herrscher, die auf einigen großen Steintafeln zu sehen sind. Außer uns sind nicht viele Leute unterwegs, die Ruinen liegen doch recht abgelegen und wir sind positiv überrascht, wie ruhig es ist.
Nach der Erkundung von Bonampak geht es in unsere zweite Unterkunft Río Lacanjá, wo wir zwei Nächte (mit Strom) verbringen. Wählen kann man zwischen Unterkünften direkt am Fluss mit einem Gemeinschaftsbad wenige Meter landeinwärts oder einem Zimmer mit eigenem Bad, das nicht direkt am Fluss liegt. Die Pfade sind alle so angelegt, dass man tagsüber und nachts gut den Weg zu Toilette und Dusche findet. Mit einem Hauch Abenteuer aufgrund der Geräuschkulisse und dem ein oder anderen Frosch auf dem Weg. Auch das Abendessen gibt es hier im Camp, das eine indigene Gruppe betreibt, die mit Explora zusammenarbeitet.
Tag 4: Im Bann von Yaxchilán
Gewohnt früh sitzen wir zum Frühstück zusammen, diesmal nicht auf gepackten Rucksäcken, sondern nur mit den Dingen, die wir für den Tag brauchen. Sonnenschutz, Mückenspray und generell luftige, lange Kleidung ist für die gesamte Reise auf jeden Fall zu empfehlen. Neuer Tag, neue Ruinen. Von Yaxchilán hatte ich bereits früh gelesen, allerdings ist auch diese Maya-Stätte eher abgelegen und nur mit dem Boot zu erreichen. Anlegestelle ist die Gemeinde Chol de Frontera Corozal. Hier steigen wir in eins der langen Motorboote und fahren den Fluss Usumacinta entlang. Den wasserreichsten Fluss Mexikos, der zugleich die Grenze zu Guatemala bildet. Verpflegung, Eintritte für Nationalparks, Maya-Stätten und Bootsfahrten sind im Preis bei Explora mit inbegriffen. Ein Trinkgeld kann man natürlich trotzdem immer geben. Unterwegs halten wir zur Sicherheit Ausschau nach Tieren. Alejandro hat immerhin erzählt, dass er hier vor einer Woche einen Jaguar gesehen hatte.
Die „verlorene Stadt“ von Yaxchilán ist (noch) angenehm verlassen und scheint – so kitschig es klingt – wirklich im Dschungel zu schlummern. Bereits die 40-minütige Bootsfahrt zur Maya-Stätte ist ein kleines Abenteuer und vor Ort fühlt man sich selbst wie ein echter Entdecker. Bilderbuch-Momente, mehr Hintergrundgeschichten über die Maya-Herrscher und viele Treppen erwarten uns hier. Speziell der Blick nach oben auf die zahllosen Stufen und das Gebäude Nummer 33 mit dem großteils noch intakten aufwendig gestalteten Dach ist sehr beeindruckend! Aber ja, auch die Treppen haben es in sich. Mein Tipp: Zwischendurch stehen bleiben, schauen, fotografieren, staunen. Oben angekommen entdecken wir mehrere Brüllaffen in unmittelbarer Nähe und haben einen grandiosen Blick über den Regenwald.





Zurück am Camp kann, wer möchte, nochmal die unmittelbare Umgebung erkunden oder sich ein bisschen in die Hängematte legen. Unter indigener Leitung wandern wir gemeinsam mit Alejandro etwa zwei Stunden tief ins Innere der Selva Lacandona bis zu den Wasserfällen von Moctuniha. Ein wunderschöner Ort, den wir komplett für uns alleine haben. Hier lässt sich baden und auf den Steinen herum klettern, um dem Wasserfall noch etwas näher zu kommen. Unser Guide ist mit dabei und zeigt, wo wir gefahrlos ins Wasser hüpfen können. Ein perfekter Ausklang, bevor es zum Abendessen und einem Lagerfeuer zu Fuß zurück ins Camp Río Lacanjá geht.
Tag 5: Großes Finale: Palenque, Misol-Ha und Agua Azul
Palenque kennt man über die Grenzen Mexikos hinaus. Die archäologische Ausgrabungsstätte ist UNESCO-Weltkulturerbe und deutlich größer, als die anderen beiden. Immerhin war sie eine der wichtigsten Städte für die Maya. Allerdings ist hier deutlich mehr los. Gut also, dass wir wieder früh dran sind und nicht nur mystisches Morgenlicht, sondern auch weniger Menschen vorfinden. Da man aktuell noch mehrere der Pyramiden hinauf steigen und einen Blick ins Innere werfen kann, empfiehlt sich der frühe Morgen auch in Hinblick auf die Temperaturen, denn die Stufen sind steil und fast ausnahmslos in der Sonne.


Palenque entstand bereits 100 n. Chr., erst unter der Herrschaft von Pakal im siebten Jahrhundert florierte die Stadt so richtig. Der berühmte Maya-Herrscher soll stolze 80 Jahre alt geworden sein – bestattet wurde er im Templo de las Inscripciones, dem Tempel der Inschriften, den wir direkt zu Beginn unserer Runde sehen. Im zehnten Jahrhundert war Palenque weitgehend verlassen – und bald von Pflanzen verschlungen. Mitte des 18. Jahrhunderts wieder entdeckt, dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts erforscht, überrascht der Ort bis heute mit neuen Funden. Speziell beim Blick von oben wird klar: Das Areal ist riesig und dabei schlummert ein Großteil der Stadt weiter unter Erde und Pflanzen. Besonders auffällig ist neben Pakals Mausoleum der vierstöckige Turm, der eher untypisch im Vergleich zu den Pyramiden ist und mitten im Palacio steht, dem größten Gebäude der Anlage. Vermutlich diente dieser Turm, der im achten Jahrhundert gebaut wurde, als Observatorium. Bevor wir uns in den Schatten zurückziehen, steigen wir die Stufen zum Templo de la Cruz hinauf und werfen erst einen Blick ins Innere, anschließend über das Areal mitten im Regenwald. Eine der schönsten Aussichten dieser Reise. Auf einem Weg im Schatten gelangen wir zurück zum Auto. Und das erneut auf optisch sehr ansprechende Art: an einem Wasserfall und Bachläufen entlang, während das Licht durch die diversen Schichten an Grün bricht.



Palenque ist das kulturelle Highlight, zwei weitere landschaftliche Traumdestinationen auf der Rückfahrt nach San Cristóbal de las Casas sind der Wasserfall von Misol-Ha und die Wasserfälle Agua Azul. Am Wasserfall Misol-Ha stürzt das Wasser quasi senkrecht in ein großes Steinbecken, in dem man schwimmen kann. Außerdem führt ein kleiner Weg hinter dem Wasserfall vorbei und erlaubt einen Blick durch die Wasserwand. Am besten allerdings nicht gleichzeitig schauen und gehen, denn hier ist es echt rutschig. Agua Azul ist je nach Jahreszeit entweder ein Traum aus Türkis oder eine Flut aus Matschbraun. Türkisfarben präsentieren sich die zahllosen kleinen und großen Wasserfälle zwischen Dezember und Juli, also während der Trockenzeit. Im Januar strahlte das Wasser filmreif türkis. Und ja, auch hier kann man wieder schwimmen. Es lohnt sich also, die Badesachen generell immer griffbereit oder am besten direkt drunter zu tragen. Neben den Wasserfällen führt ein gut befestigter Weg nach oben, der immer wieder grandiose Ausblicke bietet und es gibt ausreichend Optionen, nochmal zu essen oder Vorräte zu kaufen, bevor es zurück nach San Cristóbal geht, denn Agua Azul ist ebenfalls eine berühmte und beliebte Anlaufstelle. Das schmälert das Erlebnis allerdings definitiv nicht. Ein wunderschöner Abschluss für die Rundreise.
Tag 6: Ein Tag in San Cristóbal
Ideal wäre mehr als nur ein Tag, aber zum Ausklang unserer Reise in Chiapas erkunden wir San Cristobál tatsächlich recht entspannt und können trotzdem einiges sehen. Spektakulär gelb und immer Zeugin großen Gewusels ist die Kathedrale im Stadtzentrum. Von hier lohnt es sich eigentlich in alle Richtungen zu spazieren und sich in den bunten Gassen zu verlieren. Es warten zahllose hübsche Cafés, Restaurants und Läden. Natürlich – wir sind in Mexiko – gibt es auch eine Menge Kirchen zu bestaunen. Eine besondere Aussicht hat man von der gelb-weißen Kirche Iglesia de Guadalupe – sogar die insgesamt 79 Stufen nach oben sind in den beiden Farben bemalt und am Tag unseres Besuchs flattern geschnittene Papiergirlanden in den Farben Mexikos dort oben. Perfekter Ort für den Sonnenuntergang und generell für den Ausblick über die Stadt und ihr bergig grünes Umland. Eine weitere Kirche mit angeschlossenem Dominikanerkloster lohnt sich zu besuchen, um deren aufwändige, barocke Fassade zu bewundern. Wer genau hinschaut, entdeckt Engel, Meerjungfrauen und diverse Gemüsesorten im Gesicht der Iglesia de Santo Domingo. Ein zweiter sehr guter Grund, hier vorbeizuschauen, ist der riesige Markt für Kunsthandwerk rund um die Kirche. Ein Traum aus Farben, Stoffen, Bildern, Taschen. Hier verkaufen der ein oder andere Expat (wir lernen einen polnischen Fotografen kennen), vor allem jedoch viele indigene Händlerinnen und Händler ihre Waren und man hört plötzlich deutlich weniger Spanisch. Das ist generell spannend in dieser Stadt. Nach erfolgreichen Einkäufen und erklommenen Stufen noch ein Abendessen, am nächsten Tag geht es zurück nach Mexiko-Stadt.


Fazit
Chiapas ist landschaftlich und kulturell ein echtes Juwel, birgt aber tendenziell etwas mehr Kulturschock-Potenzial, als beispielsweise Oaxaca oder die Yucatan-Halbinsel. Viele der Dörfer, die man unterwegs sieht, sind aufs Wesentliche beschränkt, mancher Müllberg liegt in schönster Umgebung und an den Verkehr sowie den Zustand der ein oder anderen Straße muss man sich erst gewöhnen. Zugleich bietet Chiapas noch viele wirklich abgelegene, spannende Orte und eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. Eine super Option, sie kennenzulernen, können Touren wie unsere Rundreise mit Explora sein. Wichtig finde ich dabei, stets den eigenen Einfluss auf Bevölkerung und Natur vor Ort mitzudenken. Wähle also bewusst Tourveranstalter aus, die nachhaltig denken, um die Schönheit der Region zu erhalten.
Ich würde die Tour mit Explora unbedingt weiterempfehlen, weil wir eine rundum super Erfahrung hatten. Gehaltvolle Infos zur Tier- und Pflanzenwelt sowie den geschichtlichen Hintergründen der drei Maya-Stätten, Spaß an der Tour und immer ein gutes und sicheres Gefühl. Vielen Dank dafür an Explora und unseren Guide Alejandro.

